Eine Genisa ist ein verborgener Ort in einer Synagoge, man könnte sie ein Depot nennen. Dort wurden nicht mehr benötigte Kultgegenstände wie Gebetbücher, nicht mehr brauchbare Tora-Rollen aber zum Teil auch Textilien deponiert. Von 2006 bis 2010 konnte im Zuge der Dachsanierung die Genisa der Wiesenbronner Synagoge entdeckt und mit einer begleitenden Dokumentation geborgen werden. Dies ist als besonderer Glücksfall zu bewerten. Dies gilt umso mehr, da der größte Teil der Genisa bereits in der Nachkriegszeit unerkannt als „Altmaterial“ entsorgt worden war. Die dokumentierten Überreste der Genisa bildeten die Grundlage für eine Magisterarbeit von Andrea Strößner, betreut von Prof. Dr. Bernd Päffgen, der am Historicum, dem Zentrum für Geschichte und Archäologie der LMU München, forscht und lehrt. Die Magisterarbeit, ergänzt um weitere Beiträge zum Thema Genisa, steht im Mittelpunkt der Publikation.
Strößner, Andrea: Der Genisafund aus der Synagoge von Wiesenbronn, Dettelbach 2021,
186 Seiten, Preis: 79,00 Euro.