… von Wiesenbronn nach Würzburg mit 9 Köpfen verzogen …

Der Würzburger Raw Seligmann Bär Bamberger

Einer der berühmtesten Rabbiner des 19. Jahrhunderts erblickte in Wiesenbronn das Licht der Welt. Er verlebte hier seine Kindheit und Jugend, und begann seine Karriere als Religionsgelehrter. Die Rede ist von Seligmann Bär Bamberger, der auch den Ehrentitel Würzburger Raw führte.

Er wurde am 6. November 1807 als Sohn des Händlers Simon Veitel geboren und besuchte ab 1813 die jüdische Winkelschule in der Synagoge. Dort wurde Seligmann Bär in die Lehre der Thora und des Talmuds vom Ortsrabbiner Gerson Levi eingeführt. Aufgrund der sog. Matrikelpflicht nahmen Simon Veitel und seine Familie 1813 den deutschen Familiennamen Bamberger an.

Das Elternhaus von Seligmann Bär Bamberger stand in der Eichstr. In dem kleinen Wohnhaus betrieb er mit seiner Frau Kela einen Krämerladen.

Von 1822 bis 1827 besuchte Seligman Bär Bamberger die jüdische Hochschule (Jeschibah) in Fürth und verließ sie mit dem Rabbiner-Diplom (Hatoras Horooh). Zurück in Wiesenbronn, übernahm der das elterliche Anwesen, richtete einen Krämerladen ein und widmete sich dem intensiven Selbststudium der Gottesgesetze.
1829 folgt die Eheschließung mit Kela Wormser, Tochter Rabbiners Seckl Wormser in Fulda. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, die alle Rabbiner wurden bzw. Rabbiner heirateten.
Der zum Distrikts-Rabbiner gewählte Bär Bamberger übersiedelte 1840 nach Würzburg.
Bleibende Verdienste erwarb er sich u. a. 1864 durch die Gründung der „Israelitischen Lehrerbildungsanstalt“. Bär Bamberger verstarb 1878 während eines Gottesdienstes und wurde einen Tag später auf dem jüdischen Friedhof in Höchberg beigesetzt.

Seine letzte Ruhe fand Seligmann Bär Bamberger auf dem Friedhof in Höchberg.

Die Gemeinde Wiesenbronn stellte 1827 Seligmann Bär Bamberger ein Leumundszeugnis aus. Der Anlass war die Geschäftsübernahme von seiner Mutter.